Lebenslauf

am 24.04.1924
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am 24.04.1924

Yehoshua Lakner wird in Bratislava geboren

1941
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1941

Emigration im letzten Moment nach Israel, zusammen mit Tuvia Rübner

1941 bis ca. 1943
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1941 bis ca. 1943

Lebt im Kibbutz Merhavia

1943–1946
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1943–1946

Studien u. a. bei Ödön Partos, Alexander U. Boskovich und Frank Pelleg

1943–1945
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1943–1945

Spielt, neben seinem Studium, in kleinen Jazzbands am Klavier

ca. 1945
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ca. 1945

Abschluss der Musikakademie in Tel Aviv

1949
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1949

Heiratet Zula Faingold

1950–1953
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1950–1953

Lehrer an der Rubin Academy of Music in Tel Aviv

1955
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1955

Geburt des Sohnes Yahli

1963
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1963

Siedelt um in die Schweiz zwecks medizinischer Polio-Nachbehandlung des Sohnes

1987
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1987

Pensionierung

1994
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1994

Heiratet Margrit Joho

am 05.12.2003
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am 05.12.2003

Yehoshua Lakner ist in Zürich gestorben

Filmportrait über Yehoshua Lakner:

„Ein Leben mit den Tasten“, von Nico Gutmann, unico

Komponist

1950–1963
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1950–1963

Lehrer an der Rubin Academy of Music in Tel-Aviv

1952
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1952

Studien in USA u. a. mit Aaron Copeland in Tanglewood, Berkshire Music Center. Delegierter Israels am Internationalen Arts Program des Institute of International Education

1959–1960
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1959–1960

Studien im Studio für elektronische Musik des WDR in Köln. Arbeitet mit Mauricio Kagel, Gottfried Michael König und Karlheinz Stockhausen

1965–1972
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1965–1972

Schreibt konkrete Musik für mehrere Zürcher Theater (Theater an der Winkelwiese, Theater am Neumarkt, Schauspielhaus)

1974–1987
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1974–1987

Lehrer am Konservatorium und der Musikhochschule

bis 1987
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bis 1987

Komponiert Instrumental-, Kammer- und Vokalmusik

seit 1987
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seit 1987

Audio-Visuelle Zeit-Gestalten (AVZG), Kompositionen für Computer und Bildschirm. Sie stehen im Zentrum seiner Tätigkeit, sie werden im In- und Ausland aufgeführt

1999
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1999

Uraufführung seines AVZG Hauptwerks "Segante" mit Versen von Tuvia Rübner, das ihn seit 1966 beschäftigte

Yehoshua Lakners Schaffen wurde mehrfach ausgezeichnet, so unter anderem

  • mit dem Engel-Preis der Stadt Tel-Aviv für seine „Toccata für Orchester“ (1958)
  • mit der Ehrung des Zürcher Stadtrates für seine Bühnenmusiken (1969)
  • mit dem Musikpreis der Salomon-David-Steinberg-Stiftung
  • mit dem Komponistenwerkjahr der Stadt Zürich (1987/88)

    Alfred Zimmerlin: Booklet, in CD, Guild: GMCD7214

    Zum Werk

    Lakners Werk kann in vier Sparten unterteilt werden: Instrumentalmusik, Vokalmusik, musique concrète, AVZG

    Instrumentalmusik

    • Solostücke für Klavier, Bassklarinette, Geige
    • Kammermusik für Klavier, Flöte, Bassklarinette
    • Musik für Orchester

    Unter den ausländischen Komponisten, die Horak Kompositionen gewidmet haben sind: Henri Pousseur, Sophia Gubaidulina, Anestis Logothetis, Karlheinz Stockhausen, Klaus Huber, Violeta Dinescu, Yehoshua Lakner u.a.
    Wiener Freunde der Bassklarinette. In ‚Vor 45 Jahren entdeckte Josef Horak für die Musikwelt ein neues Soloinstrument: Die Bassklarinette‘, 10/2000

    Vokalmusik

    • Kinderlieder
    • Stücke für Gesang
    • Mohammeds Traum für Chor
      Die Komposition kam zur Uraufführung unter der Leitung von Gary Bertini im Rahmen des Testimoniums „Jerusalem“ beim Israel-Festival am 30. Juli 1968.


    Musique concrète

     

    Theater an der Winkelwiese

    Darunter verstehe ich Kompositionen aus Klängen und Geräuschen, die mittels Tonband aufgenommen, verwandelt, übereinandergeschichtet und im gewünschten Ablauf wiedergegeben werden. Direkt mit dem Tonband zu komponieren, scheint mir gerade für Theatermusik angemessen, wo letzten Endes ja nicht Instrumentalisten, sondern eben Tonbänder zum Einsatz gelangen.
    Yehoshua Lakner: Zur Bühnenmusik. In Maria von Ostfelden: ‚Theater als Experiment‘, Verlag Lars Müller, 1996, S. 148ff 

    • 1965 Victor von Roger Vitrac
    • 1966 Stühle von Eugène Ionesco
    • 1967 Nestroy- Quodlibet von Johann Nestroy
    • 1968 Der Architekt und der Kaiser von Assyrien von Fernando Arrabal
    • 1969 Die Nacht der Mörder von Jose Triana
    • 1970 Jona von Martin Sorescu

    Schauspielhaus Zürich

    1969 Turandot oder Der Kongress der Weisswäscher von Bertold Brecht

    Theater am Neumarkt

    1971 Garten der Lüste von Fernando Arrabal

    AVZG

    Seit 1985 beschäftigt sich Yehoshua Lakner mit dem Computer. Er schafft damit „Audio-Visuelle Zeit-Gestalten“, Kompositionen für Computerklänge und Bildschirm. Das Bild kann simultan ein musikalisches Geschehen visualisieren, sich aber auch kontrapunktisch dazu verhalten oder sich gar verselbständigen. Es entsteht eine hochpoetische Wechselwirkung zwischen Ton und Bild.
    Alfred Zimmerlin in ‚Dissonanz‘, Nr. 40, Mai 1994

    Konzert für Bildschirm? Ja: Die ‚bewegte‘ Grafik ist Teil des musikalischen Geschehens, ein Kontrapunkt zum Hörbaren. (Yehoshua Lakner, 1989/90)
    Yehoshua Lakner: Schweizer Komponisten unserer Zeit, ‚AMADEUS‘, 1993, S. 237ff.

    Die Kompositionen sind Computerprogramme.
    Yehoshua Lakner schuf zuerst AVZG für ein Bildschirm, später vorwiegend für zwei Bildschirme.