Lebenslauf
Yehoshua Lakner wird in Bratislava geboren
Emigration im letzten Moment nach Israel, zusammen mit Tuvia Rübner
Lebt im Kibbutz Merhavia
Studien u. a. bei Ödön Partos, Alexander U. Boskovich und Frank Pelleg
Spielt, neben seinem Studium, in kleinen Jazzbands am Klavier
Abschluss der Musikakademie in Tel Aviv
Heiratet Zula Faingold
Lehrer an der Rubin Academy of Music in Tel Aviv
Geburt des Sohnes Yahli
Siedelt um in die Schweiz zwecks medizinischer Polio-Nachbehandlung des Sohnes
Pensionierung
Heiratet Margrit Joho
Yehoshua Lakner ist in Zürich gestorben
Filmportrait über Yehoshua Lakner:
„Ein Leben mit den Tasten“, von Nico Gutmann, unico
Komponist
Lehrer an der Rubin Academy of Music in Tel-Aviv
Studien in USA u. a. mit Aaron Copeland in Tanglewood, Berkshire Music Center. Delegierter Israels am Internationalen Arts Program des Institute of International Education
Studien im Studio für elektronische Musik des WDR in Köln. Arbeitet mit Mauricio Kagel, Gottfried Michael König und Karlheinz Stockhausen
Schreibt konkrete Musik für mehrere Zürcher Theater (Theater an der Winkelwiese, Theater am Neumarkt, Schauspielhaus)
Lehrer am Konservatorium und der Musikhochschule
Komponiert Instrumental-, Kammer- und Vokalmusik
Audio-Visuelle Zeit-Gestalten (AVZG), Kompositionen für Computer und Bildschirm. Sie stehen im Zentrum seiner Tätigkeit, sie werden im In- und Ausland aufgeführt
Uraufführung seines AVZG Hauptwerks "Segante" mit Versen von Tuvia Rübner, das ihn seit 1966 beschäftigte
Yehoshua Lakners Schaffen wurde mehrfach ausgezeichnet, so unter anderem
- mit dem Engel-Preis der Stadt Tel-Aviv für seine „Toccata für Orchester“ (1958)
- mit der Ehrung des Zürcher Stadtrates für seine Bühnenmusiken (1969)
- mit dem Musikpreis der Salomon-David-Steinberg-Stiftung
- mit dem Komponistenwerkjahr der Stadt Zürich (1987/88)
Alfred Zimmerlin: Booklet, in CD, Guild: GMCD7214
Zum Werk
Lakners Werk kann in vier Sparten unterteilt werden: Instrumentalmusik, Vokalmusik, musique concrète, AVZG
Instrumentalmusik
- Solostücke für Klavier, Bassklarinette, Geige
- Kammermusik für Klavier, Flöte, Bassklarinette
- Musik für Orchester
Unter den ausländischen Komponisten, die Horak Kompositionen gewidmet haben sind: Henri Pousseur, Sophia Gubaidulina, Anestis Logothetis, Karlheinz Stockhausen, Klaus Huber, Violeta Dinescu, Yehoshua Lakner u.a.
Wiener Freunde der Bassklarinette. In ‚Vor 45 Jahren entdeckte Josef Horak für die Musikwelt ein neues Soloinstrument: Die Bassklarinette‘, 10/2000
Vokalmusik
- Kinderlieder
- Stücke für Gesang
- Mohammeds Traum für Chor
Die Komposition kam zur Uraufführung unter der Leitung von Gary Bertini im Rahmen des Testimoniums „Jerusalem“ beim Israel-Festival am 30. Juli 1968.
Musique concrète
Theater an der Winkelwiese
Darunter verstehe ich Kompositionen aus Klängen und Geräuschen, die mittels Tonband aufgenommen, verwandelt, übereinandergeschichtet und im gewünschten Ablauf wiedergegeben werden. Direkt mit dem Tonband zu komponieren, scheint mir gerade für Theatermusik angemessen, wo letzten Endes ja nicht Instrumentalisten, sondern eben Tonbänder zum Einsatz gelangen.
Yehoshua Lakner: Zur Bühnenmusik. In Maria von Ostfelden: ‚Theater als Experiment‘, Verlag Lars Müller, 1996, S. 148ff
- 1965 Victor von Roger Vitrac
- 1966 Stühle von Eugène Ionesco
- 1967 Nestroy- Quodlibet von Johann Nestroy
- 1968 Der Architekt und der Kaiser von Assyrien von Fernando Arrabal
- 1969 Die Nacht der Mörder von Jose Triana
- 1970 Jona von Martin Sorescu
Schauspielhaus Zürich
1969 Turandot oder Der Kongress der Weisswäscher von Bertold Brecht
Theater am Neumarkt
1971 Garten der Lüste von Fernando Arrabal
AVZG
Seit 1985 beschäftigt sich Yehoshua Lakner mit dem Computer. Er schafft damit „Audio-Visuelle Zeit-Gestalten“, Kompositionen für Computerklänge und Bildschirm. Das Bild kann simultan ein musikalisches Geschehen visualisieren, sich aber auch kontrapunktisch dazu verhalten oder sich gar verselbständigen. Es entsteht eine hochpoetische Wechselwirkung zwischen Ton und Bild.
Alfred Zimmerlin in ‚Dissonanz‘, Nr. 40, Mai 1994
Konzert für Bildschirm? Ja: Die ‚bewegte‘ Grafik ist Teil des musikalischen Geschehens, ein Kontrapunkt zum Hörbaren. (Yehoshua Lakner, 1989/90)
Yehoshua Lakner: Schweizer Komponisten unserer Zeit, ‚AMADEUS‘, 1993, S. 237ff.
Die Kompositionen sind Computerprogramme.
Yehoshua Lakner schuf zuerst AVZG für ein Bildschirm, später vorwiegend für zwei Bildschirme.